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Otaku

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1

Mittwoch, 8. Dezember 2004, 18:01

Offener Brief an RTL 2

wie vor kurzem ja bekannt wurde, sind die conan dvds mit den uncut folgen ab 6 jahren freigegeben wurden. das bedeutet ja auch dass rtl2 die serie eigentlich uncut ausstrahlen dürfte, machen die aber nicht! nun hat animedigital einen offenen brief geschrieben der sich mit genau diesem thema an rtl2 wendet, da mails keinen anlauf bei denen finden.

falls ihr den brief lesen wollt, einfach in einem post etwas nach unten scrollen:










Sehr geehrte Frau Weller,

seit über 2 Jahren dokumentieren wir auf der Webseite http://www.animedigital.de die Jugendschutzarbeit des Senders RTL II anhand von sehr ausführlichen Schnittbeschreibungen. Wie schon der Name der Homepage verrät, haben wir uns insbesondere auf die zahlreichen im Kinderprogramm ausgestrahlten japanischen Zeichentrickserien, auch Anime genannt, spezialisiert. Anfänglich stellte dies nur eine Info-Plattform für Anime-Fans dar, die sich über die fehlenden Szenen in den Sendungen informieren konnten. Das Attentats von Erfurt im April 2002 veranlasste RTL II, die eigene Selbstkontrolle deutlich zu erhöhen, wodurch viele Sendungen nachträglich gekürzt worden sind. Sowohl RTL II als auch der FSF sprachen damals ausschließlich von rein „freiwilligen“ Maßnahmen. Ihrerseits wurden diese Maßnahmen damit begründet, einer Diskussion um die Verschärfung des Jugendschutzes im Fernsehen - auch bezogen auf das eigene Programm - entgehen zu können. Der Chef der FSF verwendete in einem Interview mit der Hörzu sogar den Begriff „Zensur“ im Falle der Serie "Dragonball Z". Da dieser Zustand nicht kurzfristig blieb und sie einige Monate später auf einmal anfingen, die zunächst freiwillige Zensur als "richtigen" Jugendschutz zu bezeichnen, begannen wir uns zunehmend für den Bereich "Jugendschutz im Fernsehen" zu interessieren und uns in die Thematik hineinzuarbeiten. Dahinter steckte auch eine gewisse Neugierde – einfach um mal festzustellen, ob unsere heiß und innig geliebten Sendungen tatsächlich auf einmal so "jugendgefährdend" sind, wie es vom Sender RTL II vermittelt wird. Wir bemühen uns dabei, nicht aus der egoistischen Sicht eines Fans zu argumentieren, sondern mit den uns selbst angeeigneten Jugendschutzkenntnissen, die wir in Gesprächen mit Kindern, Jugendschützern, Pädagogen und dem Lesen von Fachliteratur über einem Zeitraum von mittlerweile 2 Jahren erworben haben. Das Ziel war es herauszufinden, inwieweit die betreffenden Serien Kinder möglicherweise beeinträchtigen können, oder ob sie auch einen positven Nutzen aus den Sendungen ziehen können. Wir sehen die Lösung in dem Problem von RTL II in der Diskussion um den Jugendschutz bezogen auf die von ihnen beanstandeten Sendungen.

Einer solchen Diskussion hat sich RTL II bis heute nicht gestellt. Keiner der Jugendschützer des Senders war bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt bereit, über den Jugendschutz in den Kindersendungen zu sprechen. Anfragen und Kritik wurden stets lapidar mit der Argumentation verworfen, dass die Nachbearbeitungen aufgrund der Jugendschutzgesetze hingenommen werden müssen.

Wir möchten in der folgenden Auflistung einige Punkte zum ausgeführten Jugendschutz auf RTL II ansprechen.
Die von RTL II gekürzt ausgestrahlte Zeichentrickserie "Detektiv Conan" hat von dem Programmratgeber Flimmo.de die Wertung "Kinder finden's prima" erhalten. Die Serie wird nicht wegen möglicher Opferszenen usw. beanstandet. Der Vorstand von Flimmo.de besteht mehrheitlich aus Mitarbeitern der zahlreichen Landesmedienanstalten. Bei der FSK würden die ungekürzten Folgen der Serie unserer Meinung nach höchstens eine FSK 6 erhalten.


Die von RTL II stark gekürzt ausgestrahlte Zeichentrickserie "Inu-Yasha" darf nach Angaben der FSK ohne Schnitte im Tagesprogramm des Fernsehens laufen. Die Serie erscheint Ende September ungekürzt auf DVD. Ein zusätzliches Gutachten über die Sendung seitens des FSF könnte Klarheit darüber verschaffen, ob die Sendung tatsächlich nur gekürzt im Tagesprogramm ausgestrahlt werden sollte. Im RTL II-Programm liefen in der Vergangenheit schon mehrfach FSK 12-Serien im Kinderprogramm, die nicht gekürzt worden sind.

Otaku

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2

Mittwoch, 8. Dezember 2004, 18:02

Ihr Jugendschutz verstößt unserer Meinung nach gegen einige grundsätzliche Prüfordnungen des FSF. Die gezielte Ausblendung bzw. die Verheimlichung der Folgen von Gewalt bei Opfern ist kein probater Jugendschutz - ganz besonders nicht bei Sendungen, die sich mehrheitlich an Kinder richten (wir reden hier nicht von Splatterszenen, sondern in der Mehrzahl von nicht lebensgefährlichen Verletzungen). Das Zeigen solcher Szenen gilt oft sogar als NOTWENDIG, wodurch die Gewalt erst recht abschreckend und negativ wirkt. Zudem besitzt ein mögliches Empfinden von Mitleid gegenüber einem Verletzten oder einem Opfer nachweislich einen gewalthemmenden pädagogischen Effekt bei Kindern und Erwachsenen. Die Auflösung der Gewaltszenen in den Anime-Serien ist stets so, dass keiner der Hauptcharaktere jemals stirbt. Wenn Kinder die Sendungen über einen gewissen Zeitraum verfolgen, stellen sie schnell fest, dass sie sich keine ernsthaften Sorgen über ihre Lieblingscharaktere machen brauchen. Diesem möglichen Stress sind Kinder bei diesen Sendungen NICHT ausgesetzt.

Ein Beispiel für eine solche Maßnahme können sie hier nachlesen: http://www.animedigital.de/op11.html


In Anime-Serien mit Gewalthandlungen werden von RTL II gezielt Dialoge verändert, um die ausgeübte Gewalt zu verniedlichen und die Folgen davon möglichst herunterzuspielen. Es werden gezielt Schimpfworte oder coole Sprüche vor bzw. während der Gewalthandlungen integriert, um die Gewalt "lustiger" zu machen. Diese Sprüche gibt es in den originalen japanischen Fassungen meistens nicht in diesem Ausmaß, bzw. achten die Japaner besonders darauf, dass die Gewalt ernst und negativ bleibt. Sie machen mit diesen Maßnahmen die Gewalt für Kinder noch attraktiver zum Nachspielen. Die Serie "Dragonball Z" wurde deswegen kritisiert, weil in den Dialogen die Gewalt verniedlicht wird. Diese Kritik wurde durch gezielte Dialogveränderungen seitens der Kinderredaktion und des Synchronstudios begünstigt. Die Sendungen erhalten damit noch zusätzlich mehr Ecken und Kanten, als sie bereits hatten. Bemerkenswert ist auch, dass andere deutsche Sender mit einem Kinderprogramm niemals auf den Gedanken kommen würden, Gewalt generell zusätzlich zu verniedlichen, um sie für Kinder noch attraktiver zu machen. Die Art und Weise wie RTL II Gewaltszenen handhabt, ist vergleichbar mit dem Jugendschutz amerikanischer TV-Sender. Doch leben wir hier nicht in Amerika, und die deutsche Gesinnung ist es nicht, Gewalt als harmlos, niedlich und folgenlos zu vermitteln.


Der ausgeführte Jugendschutz auf RTL II bei den Anime-Serien reduziert sich überwiegend auf eine fixierte Suche nach bestimmten Bildern, vor allem auf die sichtbare Darstellung der Folgen einer Gewalt oder Verletzung => Blut. Seitens der FSK wird eine natürliche Darstellung von Blut bei Verletzungen nicht beanstandet, sondern entsprechend als "natürlich" angesehen. Gemessen an den geschnittenen Szenen in Anime-Serien bei RTL II gibt es eine hohe Anzahl von bereits FSK-geprüften Sendungen mit niedrigen Bewertungen (FSK 0 bzw. 6) und vergleichbaren Szenen, die belegen dass Kinder durchaus in der Lage sind, solche Bilder ohne Beeinträchtigungen und größere Furcht verarbeiten zu können. Zudem sind solche Darstellungen meistens kurz und für die Sendungen insgesamt nicht bestimmend. In den meisten Anime wird auf die Darstellung von Blut bei den Folgen einer Verletzung nicht verzichtet - selbst in der 35 Jahre alten Zeichentrickserie "Mila Superstar" gibt es die klassische Szene "Blutstopfen, die auf den Boden fallen". Diese Bildsprache wird bis heute in den Sendungen eingesetzt, um die Ernsthaftigkeit der Folgen von Gewalt bzw. einer Verletzung hervorzuheben. Die Sensibilität und das Mitleid mit den Opfern nehmen dadurch zu. Diese Art und Weise der Thematisierung von Gewalt wird von dem deutschen Jugendschutz befürwortet. Gewalt ist nichts Schönes, Schläge tun weh, eine Verletzung blutet, man kann daran sterben. Genau so vermitteln auch die meisten RTL II Anime-Serien diese Zusammenhänge und dies tun sie in den meisten Fällen auch völlig korrekt. RTL II will dagegen Gewalt als eine "leichte Unterhaltung" vermitteln. Gewalt ist "nicht so schlimm" und "tut auch nicht so weh". Dies wird alles durch die zahlreichen existierenden Schnittbeschreibungen belegt. Mit dieser Art und Weise der Vermittlung von Gewalt beeinträchtigt RTL II das Gewaltempfinden von Kindern zusätzlich in negativer Weise.

Einen Beleg für diese Behauptung finden sie hier:
http://www.animedigital.de/mononoke-cuts.html

Am Ende der Schnittbeschreibung sehen sie ein paar Szenen aus einem Film, der trotz der Darstellung von Blut und den Folgen einer Verletzung eine FSK 0 erhalten hat.


Nach unserer Meinung kann der angewandte Jugendschutz bei RTL II durchaus als "Geschmacksjugendschutz" bezeichnet werden. Dies bedeutet, dass RTL II immer wieder Szenen aus den Sendungen entfernt, die Ihnen selber nicht gefallen, die unter den Aspekt "Jugendschutz" und den zugehörigen Gesetzen aber nicht einzuordnen sind.


Im Falle der Serie Detektiv Conan und in Anbetracht der bevorstehenden Vermarktung wird der Erfolg der Sendung durch die freiwillige Zensur von RTL II unnötig belastet. Sie würden den Vermarktern als auch den vielen Fans und Zuschauern der Sendung einen Gefallen tun, wenn sie einige unbearbeitete Folgen der Sendung der FSF zu einer Überprüfung freiwillig vorlegen würden. Die FSF hatte die Serie bereits beobachtet, aber gerade die von ihnen gekürzten Szenen ergaben keinen Anlass zur Kritik. Eine Tagesfreigabe für die Serie ist hochwahrscheinlich, da die Sendung sowohl von der FSF als auch von den Jugendschützern und Pädagogen von Flimmo.de grundsätzlich positiv bewertet worden ist. Der Sendung „Ranma ½“ hatte die Bewertung vom FSF vor 2 Jahren auch geholfen, so dass die Sendung auf einen festen Sendeplatz im Nachmittagsprogramm ohne Nachbearbeitungen ausgestrahlt werden konnte. Von der FSK erhielten die von ihnen zur Überprüfung vorgelegten Episoden der Serie sogar eine FSK 0.
Wir möchten Ihnen letztendlich die Empfehlung nahe legen, mit der Kinderredaktion ihres Senders über die Bewertung von bestimmten Szenen in Anime-Serien neu zu diskutieren. Die Weiterführung der freiwilligen Zensurmaßnahmen hat keinen Nutzen mehr für Sie, da durch die Ausstrahlung von Anime auf anderen Sendern RTL II immer wieder damit konfrontiert wird, dass ihr Jugendschutz nicht sehr verantwortungsvoll und kompetent wirkt. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sie einerseits Szenen aus potentiellen FSK 0 bzw. FSK 6-Inhalten kürzen und andererseits die zuschauenden Kinder bereits im Mittagsprogramm auf Rambo-Filme (Trailer für das September-Spielfilmprogramm) hinweisen. Einerseits diese Bevormundung, und andererseits der Versuch der Maximierung von Einschaltquoten durch Programmhinweise auf sendezeitbeschränkte Filme im Tagesprogramm (was nach den Verordnungen der Landesmedienanstalten verboten ist).

MfG

Rene Quakernack
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Aldoth

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3

Freitag, 20. April 2007, 13:16

haben sie eigentlich mal deinen offenen brief beantwortet? Würde mich an der stelle grad auch interessieren. da ich mir seit längerem ganau aus diesem grund die dvds zugelegt habe. aber ist ja nicht neu das deutschland mit den ganz USK wertungen wesentlich strenger sind als viele andere teile europas...

Son Goku

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4

Freitag, 20. April 2007, 14:52

Ne, das haben die net.
Das is aber auch ein Brief von AnimeDigital.de
Näheres erfährst du wohl bei denen auf der Page.

Neinei

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5

Freitag, 20. April 2007, 18:40

wollt ich au grad sagn^^
des is ja nich otakus brief, sondern otaku hat ihn lediglich hier gepostet ;)

6

Mittwoch, 24. August 2011, 15:40

Haha, ein super Brief :D Gibts ne Antwort?